Geschichte
Gegründet im April 1970 mit Bäckerei und Ladengeschäft von Bäckermeister Manfred Falland und seiner mithelfenden Ehefrau Monika Falland (geborene Schäffner aus Lutherstadt Eisleben) am westlichsten Ende des Stadtteils Lindenau, Lütznerstraße 206.
Übernahme des bereits bestehenden Bäckereigeschäfts mit dazugehöriger Backstube im Hinterhaus vom Bäckermeister Tierfelder, welcher in Rente ging und einen Nachfolger suchte.
Die Errichtung des neuen Stadtteils Grünau seit den 1970er Jahren führte neben dem Lindenauer zu einem erweiterten Kundenstamm. Der Aushang des Kirchenblättchens „Kirche in Grünau“ (evangelische Pauluskirche, katholische Martinskirche) im Schaufenster des Ladens seit Anfang der 1980er Jahre brachte der Bäckerei unter den Kunden den Spitznamen „Kirchenbäcker“ ein. Typisch war der Ruhetag am Montag sowie die Mittagsruhe von 12 bis 14h von Dienstag bis Freitag. In der Mittagszeit war der am Vortag angesetzte mehrstufig geführte Brotteig soweit, dass er verarbeitet und gebacken werden konnte. Kurz vor 14h wurden auch noch einmal Pfannkuchen ganz frisch gebacken. Es duftete die gesamte Straße entlang nach frischem Brot und Fettgebäck und die Schlange der Anstehenden war immer sehr lang.
Nach der Maueröffnung im November 1989 knüpfte Herr Falland schnell Geschäftskontakte zum Westen. Die Bäckerei zählte Anfang des Jahres 1990 zu den ersten Geschäften im Viertel, die „West“-Süßigkeiten im Angebot hatte (noch vor der Konsum -Kaufhalle, die sich nicht weit entfernt auf der Lützner-/ Ecke Bausestraße befand).
Im Mai 1998 eröffnete die Brot- und Feinbäckerei Manfred Falland ein zweites Geschäft am Erich-Weinert-Platz (heute Wilhelm-Liebknecht-Platz) gegenüber dem Finanzamt, die vor allem bei den Berufstätigen der Umgebung (insbesondere Finanzamt und Stadtwerke) sehr gut ankam.
Mit der politischen Wende erfolgte auch die Rückführung des Mietshauses (auch alle zur Bäckerei gehörenden Räumlichkeiten waren nur angemietet) an die Erbengemeinschaft des nach dem zweiten Weltkrieg enteigneten Eigentümers.
Darauf stand eine aufwendige Sanierung des Hauses an, wodurch nach Fertigstellung die Miete erheblich anstieg. Im Januar 2002 übernahm Bäckermeister Stefan Falland (damals jüngster Meister Sachsens) den Familienbetrieb.
Bäckermeister Manfred Falland setzte sich aus gesundheitlichen Gründen zur Ruhe. Seine Frau Monika Falland arbeitete allerdings auch weiterhin noch im Verkauf.
Da die Gebäudesanierung der Backstube einen sehr großen finanziellen Aufwand auch für das Unternehmen bedeutete, zudem die Lützner Straße aufgrund der Stadtentwicklungsziele Leipzigs über mehr als 2 Jahre vollgesperrt wurde, entschied sich der neue Inhaber Herr Stefan Falland, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, den traditionellen Standort des elterlichen Betriebes aufzugeben.
Die Bäckerei Falland verließ im Jahr 2005 mit der Produktion den altbekannten Standort in Lindenau für immer (die Verkaufsstelle wurde bis 2011 noch weitergeführt) und zog zunächst in die Delitzscher Straße 46. Produktionsräume für das Bäckereihandwerk waren nur schwer zu finden. In den Räumlichkeiten Delitzscher Straße 46 befand sich bis zum Jahr 2004 die Bäckerei Konrad Riedel (Obermeister der Bäckerinnung Leipzig) und stand nun leer. Ein kleiner Glücksfall.
Im ersten Jahr am neuen Standort wurde auch der Verkaufsraum als Filiale genutzt, dann jedoch aufgrund der geringen Kundennachfrage wieder aufgegeben und hier nur noch in der Backstube produziert.
Der Standort Delitzscher Straße 46 wurde bis zum Frühsommer 2010 als Produktionsstätte genutzt. Der Umzug in die Backstube Eutritzscher Straße 15 a erfolgte im Juli 2010. Diese Räumlichkeiten wurden gewählt, um unmittelbar bei der Hauptfiliale produzieren zu können.
Im Jahr 2012 kam eine zweite Verkaufsstelle dazu.
Am 21.05. war die Neueröffnung der Bäckerei-Filiale in der Südvorstadt Leipzigs, Arthur-Hoffmann-Straße 88.
Am 12. November 2013 gründeten die Geschwister Stefan und Bettina Falland die Feinbäckerei Falland UG. Herr Falland wurde als Geschäftsführer bestellt.
Beide sind Gesellschafter zu gleichen Teilen.
Am 14.10.2014 wurde dem Senior-Meister Manfred Falland der goldene Meisterbrief verliehen.